iRacing European Endurance Series

Saisonbestmarke, 4. Platz in 6 Stunden von Silverstone

May 17, 2020 03:12 AM CET 708 Aufrufe
In einem wahren Thriller-Rennen fuhren Manuel Mayer und Pascal Theis den Porsche 911 RSR GTE Nr. 84 vom 17. Startplatz aus auf den vierten Platz in den iRacing Endurance Le Mans Series 6 Stunden von Silverstone, was zugleich für das Team eine neue Bestmarke in der laufenden Saison ist.

Viel wurde spekuliert und gesagt in den Tagen vor den 6 Stunden von Silverstone. Fischer Motorsport hatte einige Probleme mit den Reifen bei den ungewöhnlich heißen Streckentemperaturen während der freien Trainings. Im Rennen am Samstag wurden Kritiker dann jedoch schnell eines Besseren belehrt. In beeindruckender Manier fuhren die Deutschen Teamkollegen Manuel Mayer und Pascal Theis im Porsche 911 RSR GTE Nr. 84 von Startplatz 17 auf den vierten Platz vor und verpassten nur knapp das erste Podium der Saison.

Mayer mit furiosem Antritt in der ersten Stunde

Runde 10: Mayer überholt Beswick im Ford GT Nr. 222

Mayer ließ gleich zum Anfang ein Feuerwerk abbrennen und brachte das Team innerhalb der ersten halben Stunde bereits in die Top Ten. Am Ende des ersten Stints, als Mayer an die Box kam, stand sogar Position Acht zu Buche.

Das Team arbeitete wie ein Schweizer Uhrwerk, auch während dem Boxenstopp und lag somit auf Platz sechs, nachdem auch die anderen Teams ihren ersten Boxenstopp absolviert hatten.

"Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Ich konnte ganz gut pushen am Anfang. Wir hatten im letzten freien Training am Freitag nochmal einiges am Setup geändert und das hat uns sehr nach vorne gebracht. Es gab einige die hatten zwar gute Pace allgemein, aber kamen nicht so gut aus den Kurven wie wir. Das hat uns sehr geholfen schnell viele Plätze gut zu machen am Anfang.", so Manuel Mayer zu seinem ersten Stint.

Mehrere Schrecksekunden und Beinahe-Unfälle in den Nachtstunden

In der 90. Runde, genau zur Mitte des Rennens, drehte sich der Ford GT Nr. 75 von JSH Racing Academy in Kurve eins und Mayer nutze die Chance um die vierte Position zu übernehmen. Dabei musste der Teisendorfer eine Schrecksekunde überstehen, denn gleichzeitig stach Pierre Pontgahet im LMP1 Prototyp Nr. 14 in die Lücke um beide GTE-Fahrzeuge zu überrunden.

"Das war mehr Glück als Verstand, diese Szene. Ich war voll darauf fokussiert der 75 nicht ins Heck zu fahren, nachdem er einen Lockup hatte. Und plötzlich kam der LMP1 von rechts rein. Da hatten wir wirklich Riesenglück.", so Mayer später zu dem Vorfall.

Theis erlebte nur 50 Minuten später ebenfalls einen Schreckmoment, konnte aber genau wie Mayer schnell reagieren und das einen Unfall verhindern, als sich Marcus Konitzka im Porsche Nr. 403 von Pace Syndicate in der letzten Schikane drehte und quer auf der Strecke stand.

"Ich hatte den Porsche erst sehr spät gesehen, wegen dem Winkel und auch weil es so dunkel war. Das war definitiv ein Code Brown. Aber ich konnte noch reagieren. Ich hatte gesehen er will nach vorne weiter fahren, also ging ich nach rechts, sonst hätte es gekracht.", sagte Theis.

Runde 120: Jesper Falkenström im Porsche Nr. 020 dreht sich, Theis kann gerade noch ausweichen

Als ob das noch nicht genug Drama gewesen wäre, musste der Frankfurter schon wenig sieben Runden später wieder seine Reaktionsfähigkeit unter Beweis stellen. Immer noch auf Position Vier liegend lief Theis auf langsamere Fahrzeuge der GTE-Klasse auf. So zum Beispiel auch Jesper Falkenströms Porsche Nr. 020, der sich eingangs Kurve sechs nach Bremsefehler direkt vor Theis drehte.

Der 26-jährige Fischer Motorsport Pilot konnte gerade noch ausweichen und um Haaresbreite eine Kollision vermeiden. Direkt hinter Theis schlug dann Nicolas Laurent im Porsche Nr. 21 von Team-R Sim-Racing in den gedrehten Porsche von Falkenström, was zu einem Achsenbruch und damit Totalausfall für Falkenströms Team, No Nonsense Racing führte. Theis wiederum kam in der selben Runde wieder an die Box für den nächsten planmäßigen Boxenstopp.

Die Strategie des Teams, nach jedem Single-Stint einen Fahrerwechsel zu machen und Reifen zu wechseln zahlte sich aus. Mayer übernahm erneut das Steuer von Theis, diesmal für seinen finalen Stint in dem Sechs-Stunden-Rennen und pushte erneut, in der Hoffnung weiter nach vorne zu kommen. Das Team lag ca. 40 Sekunden hinter den Führenden zurück, bei noch ungefähr zwei zu fahrenden Stunden.

In Runde 133 kam Mayer aus Kurve eins und musste erschrocken feststellen, dass sich der BMW M8 GTE Nr. 522 von Team VP-Gaming.de Fahrer Max Read direkt vor ihm drehte. Der 31-jährige reagierte gekonnt und konnte erneut einen Unfall vermeiden, auch wenn das Team dabei etwas Zeit verlor. In den folgenden Runden kam Mayer zwar etwas näher an die Führenden Fahrzeuge in der GTE-Klasse heran, verlor gleichzeitig aber auch immer wieder etwas Zeit durch zahlreiche Überrundungen.

"Das gehört halt mit dazu. Alles in allem war das ein sehr gutes Rennen, nicht nur für uns sondern ich glaube auch für die Fans. Die Überrundeten haben auch in der Regel gut aufgepasst und Platz gemacht. Ein paar mal gab es brenzliche Situationen, aber das hast du praktisch in jedem Rennen.", kommentierte Theis das Rennen insgesamt.

Theis mit Fahrfehler kurz vor dem Happy End

Runde 163: Ein Fahrfehler von Theis in den Esses, kurz vor Rennende, führte noch einmal zu einer Schrecksekunde

Kurz nach Anbruch der letzten Rennstunde kam dann Mayer auf Position vier liegend an die Box und übergab das Steuer an Theis, der nun die Aufgabe hatte das Rennen für das Team zu Ende zu fahren. Theis ging auf Platz vier liegend zurück auf die Strecke.

In Runde 163, kurz vor Ende des Rennens erlebte das Team dann noch einmal eine Schrecksekunde. Theis verfehlte die Ideallinie und den Bremspunkt in den Esses und ging folglich von der Strecke. Nur durch eine geistesgegenwärtige Reaktion konnte er einen Dreher vermeiden und die Fahrt unbeschadet fortsetzen. Doch nun änderte sich der Fokus des Teams auf 'Position halten und den vierten Platz nach Hause bringen'.

Theis überquerte 17 Runden später die Ziellinie und brachte somit das bisher beste Rennergebnis des Teams in der laufenden iRacing Endurance Le Mans Series Saison in trockene Tücher. TEAM VSR mit dem BMW M8 Nr. 1 gewann das Rennen in der GTE-Klasse, während Atlantis Racing den Gesamtsieg und damit auch den Sieg in der LMP1-Klasse erzielte. In der LMP2-Klasse stand nach sechs Stunden der HPD Nr. 5 von Virtual Gaming Academy auf Platz Eins.

Sichtlich erschöpft und gezeichnet von einem körperlich wie mental anstrengenden Rennen stieg Theis in der Boxengasse aus dem Auto aus und klatschte sich mit Teamkollege Mayer und dem Rest des Teams ab.

"Ich bin mega happy. Ein Riesenkompliment an Manuel. Das war ein Wahnsinnsjob von ihm, wirklich. Ich bin so stolz auf unsere Leistung hier an diesem Wochenende. Wir hatten so große Probleme in den freien Trainings, mit den Reifen und mit dem Grip. Dass wir ausgerechnet hier in diesem Rennen das bisher beste Ergebnis in der Saison holen, das hätte ich nicht geglaubt.", so Theis.

Die iRacing Endurance Le Mans Series geht in zwei Wochen in Le Mans in das Finale zur Saison 2020-2. Die 6 Stunden von Le Mans werden gleichzeitig für Fischer Motorsport die letzte große Generalprobe sein, bevor am 20. Juni die iRacing 24 Stunden von Le Mans bevorstehen.

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