Misere für Theis, Bell setzt sich fort

Zum ersten mal in der laufenden Saison entschied sich das Team für Julian Bell als Qualifying- und Start-Pilot. Im Qualifying kam der Kanadier auf eine schnellste Rundenzeit von 8:40.462, schnell genug für Platz zehn auf der Startaufstellung.

Beim Rennstart konnte Bell zwar zunächst keine Positionen gut machen, verlor aber auch keine. Alles in allem verlief der Start sehr zivilisiert und auch ohne Unfall in Kurve eins.

Lange dauerte es aber nicht, bevor es zur ersten dramatischen Szene kam. Direkt vor Bell berührten sich zwei GT4-Fahrzeuge im Streckenabschnitt Kallenhardt und drehten sich von der Strecke. Bell nutzte die Gelegenheit und zog vorbei auf Platz acht.

"Wir hatten nicht unbedingt die beste Pace heute. Aber ich hab gesehen dass die vor uns über dem Limit sind und sehr, sehr aggressive zu Werke gehn. Ich hatte die ganze Zeit schon damit gerechnet, dass es kracht. Und dann kam es auch genau so.", kommentierte Bell die Szene.

In Runde 7 unterlief dann Bell selbst jedoch einen kleiner Fahrfehler, bei dem er leicht die Streckenbande berührte und den Porsche Cayman GT4 Nr. 85 leicht beschädigte. Das hatte zur Folge, dass das Team sich beim ersten Boxenstopp entschied das Auto so gut wie möglich zu reparieren.

Theis übernahm das Steuer für seinen Stint und kam sehr schnell nach vorne, musste sich dabei aber beharrlich durch das TCR-Feld kämpfen.

"Ich hatte unglaublich viel Verkehr in dem Stint. Ich glaube da war keine einzige freie Runde dabei. Das war nicht immer einfach und hat uns auch Zeit gekostet. Aber ich bin alles in allem ganz zufrieden, wie die langsameren Autos reagiert haben. Das gehört halt dazu.", sagte Theis.

Alles sah danach aus, als ob das Team auf gutem Weg ist ein Top-Ten Ergebnis zu holen, als zwei Runden vor Ende seines Stints Theis im Abschnitt Galgenkopf durch Fahrfehler zu weit nach rechts kam, die Curbs berührte und dann durch das Korrigieren hart in die linke Streckenbarrier einschlug.

Der Einschlag war so hart, dass der Porsche Cayman GT4 dabei völlig zerstört wurde und an ein Fortsetzen des Rennens nicht mehr zu denken war.

"Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich hatte zwei Runden zuvor eine Berührung mit einem GT3 in Hatzenbach, wo er mich von der Strecke gedreht hatte. Direkt davor hatte ich die ganzen TCR überholt. Da hat mich der Vorfall dann so frustriert, dass ich die Konzentration verloren habe.", erklärte Theis.

"Mir tut das super leid für das Team. Für uns läuft es momentan einfach überhaupt nicht rund. Ich denke die Sommerpause tut uns jetzt erstmal ganz gut. Hoffentlich läuft's danach dann wieder besser für uns."

Der nächste Lauf der iRacing Nürburgring Endurance Championship findet am 23. August statt. Nach sechs von neun Meisterschaftsläufen liegt das Porsche Cayman GT4 Team Nr. 85 auf Platz sechs in der GT4-Gesamtwertung.