Nürburgring Endurance Championship

Achterbahnfahrt in NEC Lauf 8 endet mit Podium für Porsche Cayman GT4

September 14, 2020 11:33 PM CET 644 Aufrufe
Das Porsche Cayman GT4 Team Nr. 85 kehrte am Sonntag zurück an den Nürburgring, bereit für den vorletzten Meisterschaftslauf der Nürburgring Endurance Championship 2020. Nach einem Rennen, das einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleichkam holten sich Pascal Theis und Julian Bell den dritten Platz auf dem Podium - und damit das beste Ergebnis für das Team seit Mai.

Zunächst lief es gar nicht gut. Theis startete von Platz sieben aus, fiel dann aber auf die neunte Position zurück bevor er dann im Streckenabschnitt Brünnchen die Kontrolle verlor und noch weiter bis auf den vorletzten Rang zurückfiel.

„Der Start war ja mal so richtig schlecht. Da ging ja überhaupt nichts zusammen. Ich war stinksauer im Auto, das kann ich sagen. Aber das Team hat mich zum Glück über Radio gut gecoacht und beruhigt, so dass ich dann wieder meine Konzentration gefunden habe.“, kommentierte Theis die Situation am Anfang des Rennens.

Jetzt voll konzentriert, lief es besser für den Frankfurter und er holte während seinem ersten Stint das Feld wieder ein und kam dabei vor bis auf die fünfte Position. Dabei profitierte das Team auch von einigen Unfällen von anderen GT4-Fahrzeugen in einem äußerst dramatischen Rennen.

Dann übernahm Bell das Steuer von Theis für den Stint zur Mitte des Rennens. Der Kanadier ging auf Position fünf liegend zurück auf die Strecke, brachte dann aber dank einer fantastischen Fahrleistung und überragender Konstanz den Porsche Cayman GT4 Nr. 85 bis auf Position drei, während es im GT4-Feld weitere Unfälle gab.

Just in dem Moment, als es nun für das Team endlich anfing besser zu laufen, berührte der 35-jährige die Streckenbegrenzung. Der Kontakt war heftig genug um die Lenkung des Autos zu beschädigen und so musste das Team einen ungeplanten Reparaturstopp einlegen und drei Runden früher stoppen als geplant.

Der Strategiewechsel aufgrund des ungeplanten Stopps warf das Team auf die fünfte Position zurück und somit entschied sich das Team gleich den letzten Fahrerwechsel des Tages zu absolvieren und Theis war nun wieder im Auto.

In der Out-Lap und der Runde danach pushte Theis in der Hoffnung, dass der ungeplante Undercut sich auszahlen würde. Und tatsächlich: Als alle anderen Teams ihre Boxenstopps absolviert hatten, lag um knappe 1,5 Sekunden vorne und übernahm Platz vier.

Jetzt konzentrierte sich das Team voll und ganz auf die letzten Runden des Rennens, in einem beinharten Positionskampf um Platz vier. Dabei erlebte Theis dann im Abschnitt Stefan-Bellof-S einen „Code Brown“, verlor fast die Kontrolle in der Passage bergab, konnte aber gerade so das Auto noch am Limit unter Kontrolle bringen.

Knapp 30 Minuten vor Rennende überholte dann das Schwesterauto, der Porsche 911 GT3 Cup Nr. 84 mit Benjamin Fischer, Theis ausgangs Mutkurve. Zwei Sekunden später schlug Fischer dann hart in einen Mazda MX-5 ein, der im Abschnitt Klostertal mitten auf der Strecke stand. Nur mit viel Glück konnte Theis dem Unfall ausweichen.

„Ich habe absolut keine Ahnung wie es uns da nicht erwischt hat. Das war Wahnsinn. Ich habe absolut nichts gesehen und plötzlich schlug die 84 in den Mazda ein, den ich vorher gar nicht gesehen hatte. Und irgendwie bin ich heil durchgekommen. Ich habe keine Ahnung wie. Ich weiß nur, dass mir das einen höllischen Schrecken eingejagt hat.“, sagte der 26-jährige.

Nachdem er den Schreck verwunden hat, der das Aus für das Schwesterauto bedeutete, kämpfte sich Theis nun immer näher an den Porsche Cayman GT4 direkt voraus heran. Drei Runden vor Schluss konnte sich dann Theis auf der Döttinger Höhe vor den direkten Gegner setzen übernahm Position drei.

Leider kam der Positionskampf kurz danach zu einem vorzeitigen Ende, als der Viertplatzierte von einem GT3-Fahrzeug von der Strecke geräumt wurde, was zur Enttäuschung für das Team und den Fans ein spannendes Finale um den dritten Platz auf dem Podium in der GT4-Klasse verhinderte.

Dank dem dritten Platz - das beste Ergebnis für das Team seit NEC Lauf 3 im vergangenen Mai – setzt sich das Team jetzt auf Platz vier in der GT4-Gesamtwertung, bei noch einem verbleibenden Rennen.

Das Saisonfinale findet am 1. November statt.

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