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Silberstreif am Horizont für BMW Team Nr. 85 in Nürburgring 24h-Rennen

April 25, 2021 03:00 AM CET 637 Aufrufe
Das iRacing Nürburgring 24h-Rennen am Sonntag war nicht das Rennen, das sich das BMW Team Nr. 85 erhofft hatte. Aber an mangelnder Einsatzbereitschaft lag es nicht. Pascal Theis, Y. Hignet, Florian Volk und Jason Birnie zeigten gemeinsam eine starke Performance. In den ersten sechs Stunden des Rennens ging es für das Team sogar bis auf die zweite Position nach vorne.

Dennoch, so wie in jedem anderen Langstreckenrennen – besonders dem Klassiker in der „Grünen Hölle“ – braucht es eben auch das nötige Glück um es bis ans Ende zu schaffen, oder gar ein gutes Ergebnis zu holen.

Leider war das Glück letztendlich diesmal nicht auf der Seite vom BMW Team Nr. 85, auch wenn es zunächst nach einem sehr starken Start richtig gut aussah.

Pascal Theis qualifizierte den BMW M4 GT3 Nr. 85 auf der 13. Startposition mit einer superschnellen Rundenzeit von 8:11.623; nur vier Sekunden hinter der Bestzeit des Pole Setters.

Theis übernahm dann auch den Start für das Team. Gleich in der zweiten Kurve wurde es brenzlich, als drei Autos sich gegenseitig beim Positionskampf berührten, direkt vor Theis.

„Da bin ich schon ein bisschen nervös geworden und hab erstmal langsam gemacht. Ich sagte mir da nur `Okay, jetzt musst du drauf vertrauen, dass der Hintermann nicht pennt und auch auf die Bremse geht.´“, so der 27-jährige.

„Glücklicherweise haben die aufgepasst und wir sind da nochmal gut weg gekommen in dem Moment. Es ist nur so, du weißt nie was beim Start passiert. Das war wieder extrem knapp.“

Ein anderer Vorfall zeichnete einen Schatten über das Rennen und zeigte dem Team, dass es wohl ein noch schwierigeres Renne werden wird, als zunächst vermutet. Als der BMW mit der Startnummer 472 von Next Level SimRacing eingangs der Nordschleife die Kontrolle verlor, direkt vor Theis, konnte dieser nur knapp ausweichen und es kam zu einem Kontakt zwischen beiden Fahrzeugen.

Obwohl kein Schaden am Fahrzeug sichtbar war, war das Team nun vorgewarnt, dass es wohl noch schwieriger kommt als erwartet.

Runde 6: Pascal Theis vermeidet nur knapp einen Unfall mit dem gedrehten BMW Nr. 2 von LEO Racing Team in Kurve eins

Nur drei Runden später war der Frankfurter schon wieder in einen Vorfall verwickelt, als sich erneut ein GT3-Fahrzeug in der ersten Kurve drehte. Theis musste komplett stoppen um einen Einschlag zu vermeiden, wenn auch nur sehr knapp.

In Runde Sieben komplettierte Theis dann seinen Eröffnungsstint und das Team nahm den ersten Fahrerwechsel vor, als Florian Volk in das Cockpit des BMW M4 GT3 Nr. 85 kletterte.

Für Volk war es eine Premiere im iRacing Nürburgring 24h-Rennen. Der aus Grebenhain, Hessen stammende Fahrer ging als Neunter auf die Strecke und war nun für einen Doppelstint eingeplant.

Schnell zeigte Volk sein großes Talent und die unbezahlbare GT3-Erfahrung, die er bereits im letzten Jahr in der IVRA GT Sprint Series mit Mayer Simspeed Performance gesammelt hatte. Bis Runde 21 als Volk zum Servicestopp an die Box kam, fuhr Volk bis auf die vierte Position vor.

„Ich bin sehr happy mit meinem Doppelstint.“, sagte Volk nachdem er aus dem Auto stieg.

„Die Strecke ist grade noch nicht so schnell. Aber das Auto fühlt sich sehr, sehr gut an, muss ich sagen. Wir haben eine sehr gute Balance im Auto. Bei den anderen Teams gab es ja doch schon einige Unfälle und Probleme. Da bin ich froh, dass wir uns insgesamt bisher aus Ärger raushalten konnten.“

Das Rennen ging nun in die vierte Stunde und Pascal Theis ging für seinen ersten Doppelstint des Tages erneut hinter das Lenkrad.

Der Boxenstopp warf das Team zunächst auf die sechste Position zurück, jedoch lag man nun direkt hinter dem Schwesterauto, dem BMW Nr. 84 mit Tobias Abel.

Was folgte war ein spektakuläres Feuerwerk, das Theis nun abrannte, denn er nutzte nun die zunehmend freie Strecke vor ihm, im Gegensatz zu dem dichten Verkehr der ersten Rennstunde.

Eine schnellste Runde nach der anderen brannte Theis in den Asphalt und so holte Theis schließlich Abel ein und ging dann in Runde 23 sogar am Teamkollegen vorbei und übernahm Position vier, mit dem Blick auf die ersten drei gerichtet.

In Runde 34 setzte Theis dann die schnellste Rundenzeit des Rennens für das BMW Team Nr. 85 mit einer Rundenzeit von 8:13.737. Nur eine Runde später kam der Teamveteran an die Box für den nächsten Stopp mit Fahrerwechsel.

Das Team zeigte sich dank einer starken Leistung in der Anfangsphase als ernsthafter Mitkämpfer um den Sieg. Schließlich begann die Sonne üb der Eifel zu sinken und Y. Hignet machte nun seinen Einstieg in das Rennen.

Der Franzose machte erst im iRacing Petit Le Mans 2020 im verangenen Oktober sein Debüt mit Fischer Motorsport. Doch bereits in den freien Trainings zeigte er mitunter die schnellsten Zeiten von allen Teamkollegen. Entsprechend motiviert ging Hignet nun in das Rennen.

Bis zum Ende von seinem ersten Stint hatte die Dunkelheit die berühmte „Grüne Hölle“ komplett umfasst und die nun schwierigste Phase des Rennens eingeläutet.

In Runde 48 zielte Hignet wieder in die Boxengasse und es folgte der nächste Fahrerwechsel. Jason Birnie sollte nun planmäßig von dem Franzosen übernehmen.

Doch während dem Boxenstopp kam es zu massiven Problemen mit der Tankanlage. Es ging kein Treibstoff in den Tank des Fahrzeugs und die Boxenmannschaft versuchte fieberhaft das Problem zu lösen.

Insgesamt kostete der Vorfall vier lange Minuten, bis das Auto endlich vollgetankt war und Birnie zurück auf die Strecke gehen konnte. Das BMW Team Nr. 85 war folglich von der zweiten bis auf die zehnte Position zurück gefallen, mit einem Rückstand von über fünf Minuten. Dennoch war noch ein langes Rennen zu fahren und nichts entschieden.

In der 58. Rennrunde steuerte Jason Birnie auf der siebten Position liegend die Box an. Der Kalifornier zeigte eine beeindruckende Konstanz und Rennpace in seinem ersten Start im iRacing Nürburgring 24h-Rennen überhaupt.

Das iRacing Nürburgring 24h-Rennen kam für Yannick Hignet und das BMW Team Nr. 85 in der Nacht zu einem vorzeitigen Ende, nachdem ein mechanisches Problem am Auto zu einem Unfall im Streckenabschnitt Kesselchen führte

Bis zum Ende von seinem Doppelstint ging es für das BMW Team Nr. 85 somit wieder bis auf die sechste Position vor.

„Für uns war klar: Aufgeben kommt nicht in Frage. Wir wussten natürlich schon, dass das schwierig wird von dem Problem am Boxenstopp wieder nach vorne zu kommen. Aber gleichzeitig wussten wir, dass viele andere Teams schon Probleme hatten. Da war uns klar, dass es nicht unmöglich ist doch nochmal in die Top-Fünf zu kommen und hier vielleicht ein gutes Resultat zu holen.“, sagte Y. Hignet.

Doch, wie bereits erwähnt fehlte in dieser Nacht einfach das nötige Glück. Um zwei Uhr nachts, während Hignet’s zweitem Doppelstint sorgte ein mechanischer Schaden am BMW M4 GT3 Nr. 85 im Streckenabschnitt Kesselchen dafür, dass der Franzose hart in die Streckenbegrenzung einschlug.

Das Auto wurde bei dem Unfall schwer beschädigt und schlug kurz darauf erneut ein, diesmal auf der anderen Seite der Rennstrecke.

Während Hignet dem verunfallten Auto unversehrt entsteigen konnte, war das Auto so stark beschädigt, dass ein Fortsetzen unmöglich war.

„Wir wissen noch nicht was mit dem Auto passiert ist. Wir werden das erst nach dem Rennen sicher sagen können, wenn wir das Auto zurückkriegen. Aber Y. sagte der Einschlag war sehr hart und dass das Auto definitiv hinüber ist. Das ist Pech, so geht es halt manchmal.“, sagte Jason Birnie.

Das Team packte nun vorzeitig alles zusammen und in den Gesichtern der Crew war eine große Enttäuschung zu vernehmen. Doch dank einer starken Performance in den ersten sechs Stunden des Rennens findet das Team dennoch einen Silberstreif am Horizont, den es für die Zukunft mitnimmt. Man hatte es geschafft ein Zeichen zu setze und um die vordersten Plätze zu kämpfen.

„Wir greifen nächstes Jahr wieder an. Hoffentlich haben wir dann auch das nötige Glück auf unserer Seite.“, sagte Florian Volk.

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