Aller Guten Dinge sind Drei für Porsche Team Nr. 84 in Bathurst
Angesichts einer sehr umstrittenen Balance of Performance von iRacing, durch die alle Porsche Teams dank eines Strafgewichts von 22kg benachteiligt wurden, ging der Porsche 911 GT3 R Nr. 84 mit Benjamin Fischer von P40 aus ins Rennen.
„Wir hatten uns entschieden, weil wir sowieso hoffnungslos abgeschlagen sind, von der Pace her, dass wir uns komplett auf das Ankommen konzentrieren und dann im Ziel einfach schauen wo wir landen.“, so Pascal Theis.
„Wir sind dann von der Boxengasse aus gestartet, was uns nochmal Zeit gekostet hat, aber unserer Meinung nach war das die sicherste Option, angesichts der Tatsache, dass in den Jahren es in den ersten Runden immer zu einem Riesenunfall kam, wo man nicht mehr ausweichen konnte.“, fügte Benjamin Fischer hinzu.
Also ging Fischer von der Box aus ins Rennen. Der 37-jährige war zum ersten mal seit langer Zeit mal wieder Startfahrer für das Team.
Die erste Stunde des Rennens ging schnell vorbei und – so wie sich das Team das erhofft hatte – ohne Vorfall. Zum Rennstart war es noch völlig dunkel aber gegen Ende des ersten Stints von Fischer ging schon langsam die Sonne auf. Gleichzeitig wurde dann das Fischer Motorsport Fahrzeug auch zum ersten mal von den Führenden überrundet.
„Wir hatten einfach überhaupt keine Chance, von der Pace her. Bereinigt würde ich sagen, fehlten uns zwei bis drei Sekunden pro Runde. Einfach völlig verrückt. Auf den Geraden konnten die BMWs und Ferraris einfach von uns weg ziehen. Und in Frog Hollow und Sulman Park da konnten die ohne Lupfen durchheizen, wir mussten da wegen dem ganzen Extragewicht immer lupfen.“, kritisierte Fischer die Balance of Performance von iRacing.
Aber das Team war stolz darauf in den ersten acht Stunden des Rennens praktisch keine Vorfälle oder Unfälle gehabt zu haben. Nach Fischers Doppelstint übernahm dann Pedersen das Steuer und brachte das Team in seinem Doppelstint bis auf Position 15 vor.
„Ich glaube wir haben heute nicht ein Auto direkt für eine Position auf der Strecke überholt. Wir haben einfach unsere Runden gedreht und profitiert wenn andere Teams Fehler gemacht oder Unfälle hatten. Da waren einige dabei, die offensichtlich nicht auf ein 12h-Rennen vorbereitet waren oder viel zu viel Risiko eingegangen sind und dann Unfälle gebaut haben. Aber das ist ja praktisch jedes Jahr so.“, schüttelte Theis den Kopf.
Umso mehr Grund für das Porsche Team Nr. 84 die Gunst der Stunde zu nutzen und nachdem Theis dann seinen zweiten Doppelstint absolviert hatte, sah es sogar so aus, als wäre ein Top-10 Ergebnis in Greifnhähe.
Aber ein überrundeter Ferrari, der mit frischen Reifen sehr schnell unterwegs war, pushte extrem hart und fuhr Theis eingangs „The Cutting“ schließlich ins Heck, noch vor Ende der neunten Rennstunde.
In dem Vorfall wurde der Porsche Nr. 84 hinten links leicht beschädigt; das Team entschied sich aber ohne Reparatur weiter zu fahren, da der Schaden nur oberflächlich war. Es war im gesamten Rennen der einzige Vorfallmit Schaden für das Team.
Für die letzten zwei Stunden des Rennens übernahm dann Pedersen wieder das Steuer im Fahrzeug und brachte das Team in die letzte Phase des Rennens – die Abendstunden.
Während die Australische Sonne langsam unterging und sich ein Tag voller Racing dem Ende neigte, bewahrte Pedersen einen kühlen Kopf und brachte schlussendlich das Team sogar um drei Positionen weiter nach vorne, als andere Teams in Unfälle verwickelt wurden.
Und so stand am Ende ein durchaus zufriedenstellender elfter Platz zu Buche für das Team, den das Team dann auch entsprechend wie einen Sieg feierte, besonders angesichts der Tatsache, wie oft man in der Vergangenheit immer wieder vorzeitig ausschied in dem Rennen, welches hinlänglich bekannt ist dafür, wie viele Teams jeweils ausscheiden oder verunfallen.
„Hier her zu kommen, die letzten Jahre dann so bittere Enttäuschungen zu erleben und jetzt endlich aber das 12h-Rennen zu beenden, das fühlt sich wirklich gut an. Ich weiß, wir hatten heute definitiv keine wettbewerbsfähige Pace. Aber wir haben keinerlei Reparaturstopps gehabt und uns aus Unfällen rausgehalten. Trotzdem waren wir am Ende fünf Runden zurück, was schon beinahe unglaublich ist. Das sagt einem alles über die aktuelle Balance of Performance. Was für ein Witz. Aber ich bin stolz drauf, wie das Team reagiert hat und mit den Herausforderungen umging.“, sagte Fischer über das Rennen.
Das Team reist jetzt zurück nach Deutschland und wird anfangen sich auf die iRacing Nürburgring Endurance Championship vorbzubereiten. Die Bekanntgabe zur Saison 2022 von iRacing wird für die nächsten Wochen oder Tage erwartet. Das Team hat unterdessen bisher keine Aussage getroffen, was die Pläne für die NEC 2022 sind, aber man geht von mindestens einem Entry für die volle Saison aus.