Fischer Motorsport mit viel Pech in 12 Stunden von Spa
Manuel Mayer und Pascal Theis konnten im Rennen deutlich zeigen, dass sie das Zeug dazu haben um in der GT PRO-Klasse nicht nur mitzuhalten. Teilweise setzten die beiden sogar die schnellste Pace im gesamten GT PRO Feld und über weite Strecken lag das Team in dem 12-Stunden-Rennen in Spa in den Top-5.
Der GT AM-Entry von Fischer Motorsport, der Porsche 991 RSR GTE mit der Startnummer 385 erwischte mit Nathan Manning am Lenkrad einen denkbar schlechten Start in das Rennen. Bereits in Runde 18 kam es zum ersten Unfall als ein anderes GTE-Fahrzeug ihn in Campus abräumte und das Team bis auf den letzten Platz zurückwarf.
Nur 28 Runden später, diesmal mit Fischer hinter dem Lenkrad, kam es zu einem weiteren Unfall nur eine Kurve weiter. Fischer wollte gerade ein schnelleres Fahrzeug der LMP AM-Klasse durchlassen, als sich die beiden Fahrzeuge berührten und Fischer in einen wilden Dreher ins Kiesbett und den Reifenstapel beförderte. Dabei wurde der Heckflügel am Auto beschädigt, Fischer konnte aber das Rennen fortsetzen.
© 2020 Fischer Motorsport
Das Porsche Team Nr. 385 mit Nathan Manning und Benjamin Fischer hinterließen in den 12 Stunden von Spa einen starken Eindruck, trotz eines späten Unfalls
|
Der Leipziger zeigte in der Folge aber Nerven und machte dann in Runde 76 seinerseits einen Fehler in der Bremszone für die Bus-Stop-Schikane. Dabei berührte er leicht das Heck von einem schnelleren Fahrzeug der LMP PRO-Klasse und es kam zum Unfall. Für Fischer Motorsport blieb der Vorfall jedoch ohne Folgen und ohne weiteren Schaden, auch wenn es dem Verlauf des Rennens nicht half.
„Das war heute definitiv nicht mein bestes Rennen. Einfach zu viele dumme Fehler. Das ist alles was ich dazu sagen kann.”, erklärte Fischer.
Der 36-jährige hatte an zwei anderen Stellen noch Schreckmomente zu überstehen, an denen er kurzzeitig die Kontrolle verlor, jedoch jedes Mal Schaden verhindern konnte.
Rennstart für die 12 Stunden von Spa war 10 Uhr vormittags und ging dann in die Nachmittags- und frühen Abendstunden hinein, während sich die Teams und Fahrer auf den Sonnenuntergang vorbereiteten.
In Runde 228 musste Mayer dann im Abschnitt Campus den Porsche 991 RSR GTE Nr. 284 plötzlich langsam ausrollend abstellen, weil mechanische Probleme am Fahrzeug auftraten. Während der folgenden Safety-Car-Phase musste das Fahrzeug dann abgeschleppt und in die Boxengasse zurück gebracht werden, was das Team zwei volle Runden hinter die Führenden der GT PRO-Klasse zurück warf.
© 2020 Fischer Motorsport
Runde 228: Manuel Mayer rollt im Porsche Nr. 284 in Campus langsam aus, aufgrund mechanischer Probleme, die das Team zwei Runden zurückwarfen
|
„Wir hatten Probleme mit dem Lenkrad. Irgendein Pin-Connector hatte sich gelöst und ich konnte nicht mehr schalten. Glücklicherweise konnten wir das Problem an der Box dann schnell beheben, das Lenkrad ersetzen und Pascal ging dann wieder raus. Aber es ist schon sehr frustrierend. Das hat uns sehr weit zurückgeworfen, als es eigentlich gerade richtig gut für uns aussah.“, erklärte ein sichtbar frustrierter Mayer die Situation.
Dank einer weiteren Gelbphase spät im Rennverlauf schaffte es Mayer dann eine der zwei Runden zurück zu bekommen. In der Folge hatte das Team wenigstens die Chance um einen Platz in den Top Ten zu kämpfen. Aber es war nicht mehr genügend Zeit um in die Führungsrunde zurück zu kommen.
Als das Rennen in seine letzte Stunde ging war die legendäre Belgische Rennstrecke in den Ardennen bereits in völlige Dunkelheit getaucht und die Nacht war angebrochen. Nathan Manning legte im Porsche Nr. 395 eine schnelle Runde nach der anderen auf den Asphalt und profitierte dabei von einem Setup, das bei kühleren Streckenkonditionen die volle Leistung entfalten konnte.
Auf der zweiten Position liegend und bei nur noch einem verbleibenden Boxenstopp kam es dann für das Porsche Nr. 385 Team zum absoluten Desaster. Der LMP AM-Klasse Prototyp Nr. 182 von PND Racing schlug ausgangs Blanchimont in das Heck des Fischer Motorsport-Wagens ein und schickte Manning hart in die Begrenzungsmauer. Das Auto wurde bei dem Aufprall völlig zerstört.
© 2020 Fischer Motorsport
Zwei Runden vor Rennende: Im Zweikampf mit der Corvette Nr. 283 von Kinetic Racing, dreht sich Mayer von der Strecke
|
„Ja, mir geht es gut, aber man, das war ein harter Einschlag. Wahnsinn. Ich habe keine Ahnung was der sich dabei gedacht hat. Ich bin ganz normal meine Linie gefahren und dann kommt der daher und zerstört unser Rennen. Das ist bitter, dass unsere harte Arbeit von den letzten elf Stunden wegen so einem blöden Unfall dann umsonst ist. Das frustriert mich extrem.“, kommentierte Manning das Geschehen, sichtbar wütend.
Inoffiziell landete der Porsche Nr. 385 in der GT AM-Wertung am Ende auf Platz fünf.
Ein insgesamt sehr harter Tag für Fischer Motorsport bekam dann noch die Krone aufgesetzt als zwei Runden vor Rennschluss Manuel Mayer im Zweikampf mit der Corvette C8.R Nr. 283 von Kinetic Racing im Zweikampf um Platz acht in einen Unfall verwickelt wurde.
Zwischen Campus und Stavelot berührten sich die beiden Fahrzeuge. Mayer drehte sich und konnte die Kontrolle wieder sein Fahrzeug erlangen, ohne in die Begrenzung oder den kommenden Verkehr einzuschlagen. Aber trotzdem bedeutete der Vorfall nun, dass der Teisendorfer und Teamkollege Pascal Theis sich inoffiziell mit Platz neun in der GT PRO Wertung begnügen mussten.
Die Bekanntgabe des offiziellen Rennergebnisses und der Gesamtwertung wird für diese Woche erwartet.
Lauf zwei der IVRA Endurance Series 2020-21, die 4 Stunden von Phillip Island, findet am 7. November im australischen Phillip Island statt.
© 2020 Fischer Motorsport
Inoffizielles Rennergebnis: GT PRO Klasse
|
© 2020 Fischer Motorsport
Inoffizielles Rennergebnis: GT AM Klasse
|