Porsche Nr. 284 stiehlt mit viertem Platz die Show in Mid-Ohio
Das Porsche Team Nr. 284 hatte bereits in den 4 Stunden von Phillip Island im November ein Top-5 Ergebnis geholt, das bisher erste in der laufenden Saison. Nun folgte an diesem Wochenende im vierten Meisterschaftslauf das nächste.
Im Qualifying zeigten sich erneut die gleichen Probleme wie schon im freien Training: Dem Auto fehlten im Vergleich zu den Topzeiten ca. sechs Zehntel und so landete Manuel Mayer auf dem zehnten Startplatz.
„Wir hätten uns natürlich schon eine bessere Ausgangssituation gewünscht. In Mid-Ohio kannst du praktisch nicht überholen. Wenn überhaupt dann eigentlich nur in Kurve eins, zwei oder auf der Geraden vor Kurve vier.“, sagte Mayer nach dem Qualifying.
„Aber es ist ein Vier-Stunden-Rennen. Wir haben also etwas Zeit uns nach vorne zu arbeiten, wenn wir uns nicht dumm anstellen. Wir denken manche von den Teams da vorne sind auf eine Einzelrunde sehr schnell, aber im Renntrimm ist es eventuell etwas ausgeglichener.“
Ein Feld von insgesamt 52 Fahrzeugen ging schließlich auf die Reise als die grüne Flage gewunken wurde. Mit der Erfahrung eines echten Veteranen hielt Mayer zunächst Abstand und konzentrierte sich darauf die zehnte Position zu halten.
In Runde 9 wurde es dann ernst, als das LMP2 Feld sich zum ersten Überrunden ankündigte. Als ein GT PRO Fahrzeug in der ersten Drucksituation des Rennens in Kurve zwei einen Fehler machte nutzte Mayer die Chance und zog auf P9.
In der 33. Rennrunde unterbrach die erste Safety-Car-Phase das Rennen und Mayer wurde auf die sechste Position vorgespült, bevor sich das Team entschied die Gelbphase zum ersten Boxenstopp zu nutzen.
Die Strategie war simpel: Mache den Boxenstopp so kurz wie möglich um evtl. noch bessere Track Position zu erreichen. Und so entschied sich das Team keine Reifen zu wechseln, sondern nur vollzutanken.
Mayer gab Gas und verließ mit rauchenden Reifen den Boxenstall. Am Boxenausgang staute sich dann eine Schlange von Fahrzeugen, die darauf warteten, dass die Rennleitung die Boxenausfahrt öffnet.
Mayer bemerkte zu spät, dass die Boxengasse geschlossen war und schlug in das Heck des LMP2 Prototypen Nr. 19 von Stellan Lindeberg ein, was leichten Schaden an der Fronpartie des Fischer Motorsport Porsche zur Folge hatte.
Der Vorfall sollte noch weitere Folgen haben und nachdem das Rennen wieder freigegeben war, verfügte die Rennleitung gegen Mayer eine Durchfahrtsstrafe.
„Das war mein Fehler. Ich hätte wissen müssen, dass die Boxenausfahrt noch geschlossen ist. Ich hatte nichts gesehen und als der LMP2 plötzlich gebremst hat, konnte ich nicht mehr reagieren.“, sagte Mayer zu dem Vorfall später.
Am Neustart in Runde 40 lag der Porsche Nr. 284 nun auf der siebten Position, aufgrund eines Unfalls im GT AM-Feld erfolgte aber schon zwei Runden später gleich die nächste Safety-Car-Phase.
Ganze 34 Runden später erteilte die Rennleitung schließlich eine Durchfahrtsstrafe gegen das Porsche Team Nr. 284 und Mayer, der zugleich diese Strafe in derselben Runde absolvierte und damit eine Runde zurückfiel.
In Runde 83 schließlich kam Mayer zurück an die Box und das Team absolvierte unter Grün den obligatorischen Fahrerwechsel. Die Uhr zeigte unterdessen noch zwei Stunden Restdauer an, also ungefähr die Hälfte der Renndistanz, die nun Pascal Theis bevorstand.
Der Frankfurter ging so schnell wie möglich wieder auf die Strecke, aber zunächst warf die Strategie das Team weit zurück auf Platz 11.
Aber dank guter Berechnungen an der Box zahlte sich der Plan aus, denn nachdem die anderen Teams an die Box kamen fand sich Theis in Runde 107 schließlich auf der vierten Position im GT PRO Feld wieder.
„Das war für uns der Punkt, an dem wir merkten, da geht heute was. Wir hatten von Anfang an großen Wert auf eine gute Strategie gelegt. Die Durchfahrtsstrafe hat zwar weh getan, aber am Ende keinen großen Unterschied gemacht. Da hatten wir auch etwas Glück.“, so Theis.
Runde um Runde kam Theis näher an P3 heran und als der 26-jährige in Runde 127 schließlich zum letzten Boxenstopp des Rennens an die Box kam, war der Rückstand von ehemals 20 auf nur noch knapp sechs Sekunden geschrumpft.
Wieder entschied man sich dafür keine Reifen zu wechseln und so konnte Theis die Position behaupten, nachdem die anderen Teams ebenfalls ihre Boxenstopps absolviert hatten.
Knapp 45 Minuten vor Ende des Rennens kam es dann zur dritten und letzten Gelbphase. Das Timing war perfekt denn so konnte Theis nun dank der Wave-By-Regel eine Runde zurückgewinnen.
Beim Neustart lag der Porsche Nr. 284 nun auf der dritten Position, hatte jedoch von den vorderen Fahrzeugen nicht die besten Reifen und so verlor Theis eine Position an Graham Sanders im BMW Nr. 30 von Geodesic Racing.
Trotzdem gab Theis in der Schlussphase nochmal alles und versuchte zu kontern. Aber am Ende blieb es beim vierten Platz in der GT PRO Wertung.
„Dass wir trotz der Durchfahrtsstrafe noch den vierten Platz geholt haben, da bin ich schon stolz drauf. Pascal war heute wieder super stark. Alle im Team haben heute einen Top-Job gemacht. Von daher war das wieder super Teamwork.“
Für Fischer Motorsport geht es jetzt weiter nach Florida und den iRacing 24 Stunden von Daytona, wo das Team versuchen wird den Sieg aus dem Vorjahr (Split 13) zu wiederholen. Der nächste Lauf der IVRA Endurance Series findet am 20. Februar in Virginia statt.
© 2021 Fischer Motorsport
Inoffizielles Rennergebnis - GT PRO Klasse
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